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Größte Kirmes am Rhein mit so vielen Neuheiten wie noch nie - sogar eine Weltpremiere ist dabei


Die Sehnsucht der Menschen nach Vergnügen und Geselligkeit ist nach zwei Jahren Corona-Zwangspause riesengroß - das ist auch auf der Größten Kirmes am Rhein zu spüren. Unser Redakteur Dominik A.J. Sourek über die aktuelle Veranstaltung:


Er hasst dieses Mallorca-Ballermann-Gehabe und fühlt sich der bayerischen Kultur mit all ihren Gepflogenheiten und Traditionen verpflichtet. Ein echter Bayer, und wie es sich für einen solchen gehört, zeigt er sich der versammelten Presse natürlich in bayerischer Tracht, um in Düsseldorf zum ersten Mal den größten Maibaum der Welt zu präsentieren. In Egon Kaisers Kettenflieger geht es in eine Höhe von 80 Metern hinauf, in bequemen Schalensitzen mit doppelter Sicherung lässt es sich ganz sanft über die Kirmes und über die Stadt schweben. Der Blick von hier oben ist garantiert der schönste.

Stilecht: Schausteller Egon Kaiser

 


Bayerisches Flair am Bayern-Tower - auch Ludwig II. ist dabei

Am Bayern-Tower ist natürlich alles Hundert Prozent authentisch. Die Motive und Figuren sind per Hand gemalt worden und stehen selbstverständlich in direktem Bezug zu Bayern, ob der Dichter Karl Valentin, die schöne Helena oder König Ludwig II. Wer hätte gedacht, dass wir dem bayerischen Märchenkönig sogar ein zweites Mal auf den Rheinwiesen begegnen würden? In dem Alpenhotel der Familie Rasch aus Hamburg, ebenfalls eine Neuheit in Düsseldorf, hängt sein Portrait und das Bild seines wohl berühmtesten Schlosses Neuschwanstein an der Wand eines Aufzugs, der die Gäste in rasanter Geschwindigkeit hinunterbefördert, begleitet von der Stimme eines bärtigen Ur-Bayern aus dem Off. In diesem Hotel wissen die Gäste nie, was sie im nächsten Raum für eine Überraschung erwartet… Ein Spaßparcours für die ganze Familie! 
 
Kettenflieger von Egon Kaiser: Bayern Tower

 
 
Ein Muss: König Ludwig II.

 
Über 20 Neuheiten auf der Rheinwiese

Auch eine Tradition, die zur „Größten Kirmes am Rhein“ gehört, ist, dass Düsseldorfs Oberbürgermeister unterhalb des Haupteingangs das Band mit roten und weißen Luftballons durchschneidet, damit diese in den Himmel aufsteigen können. Das ist der erste Schritt zur Eröffnung, gefolgt von einem musikalisch begleiteten Schützenzug in Richtung Schützenzelt am anderen Ende der Kirmes, der eigentlich bei jedem Geschäft Halt macht, das zum ersten Mal in Düsseldorf dabei ist, um die Besitzer mit einem Blumenstrauß Willkommen zu heißen. Aufgrund der Vielzahl an neuen Beschickern, musste in diesem Jahr aus Zeitgründen darauf verzichtet werden. 
 
Hotel Edelweiss



Nach dem traditionellen Fassanstich durch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der diesmal nicht wie sonst im Zelt, sondern im Freien stattfand und der Verabschiedung des langjährigen Leiters der St. Sebastianus Schützen (Veranstalter der Größten Kirmes am Rhein), Lothar Inden, der sein Amt abgibt, ging die Ehrung der „neuen Schausteller auf der Rheinwiese“ auch ziemlich schnell über die Bühne.
 
Thomas König gab Vollgas
 
Laut Inden hätten die Schausteller keine Zeit, da sie bei ihren Geschäften gebraucht werden, immerhin schon mal ein gutes Zeichen beim Auftakt. Kirmes-Architekt Thomas König hat bereits im Vorfeld eine „Kirmes de luxe“ versprochen, denn das sei man den Besuchern nach zwei Jahren Zwangspause schuldig. Und er hat nicht zu viel versprochen. Bei der Vielzahl an Neuheiten und bei dem Mix an Beschickern wird man einfach das Gefühl nicht los, König wolle alles was momentan in der Branche führend ist, auf die Rheinwiesen holen.

Ganz neues Fahrgefühl bei Escape

Das fängt mit einer Weltpremiere an. Schausteller Lutz Köhrmann aus Nienburg/Weser hat sein neues Karussell „Escape“ mit dem schönen Untertitel „Flight of Fear“ gerade noch rechtzeitig zur Eröffnung fertiggestellt. Ein enormes Risiko in Coronazeiten, in eine neue Anlage zu investieren. Das hat nur funktioniert, weil sich die Köhrmanns noch vor Ausbruch der Pandemie von ihrer Schaukel „Artistico“ getrennt haben und diese nach Saudi-Arabien verkaufen konnten. Köhrmann erläutert, der Name „Escape“ stamme von einem Spiel, bei dem ein Tempel einstürzt und die Menschen versuchen sich in Sicherheit zu bringen. 


Was ist neu bei diesem Rundfahrgeschäft? Man sitzt in Einzelsitzen mit Schoßbügeln, anstelle der herkömmlichen Schulterbügel. Ein Gondelkreuz mit je drei Gondeln für zwei Personen wird hydraulisch angehoben und die Fahrbahnplatte beginnt sich zu drehen. Dann setzen sich die Gondelkreuze entweder in Richtung der Fahrbahndrehung oder entgegengesetzt in Bewegung. 
 
Flight of Fear... mit dem neuen Escape Fahrgeschäft


Und jetzt kommt der Clou: Die Gondeln fangen an sich durch ihren eigenen Schwung zu drehen, dabei entstehen immer wieder neue und unvorhergesehene Richtungswechsel. Wer jetzt denkt, die Fahrt würde bei den vielen rasanten Richtungswechseln auf den Magen gehen wird eines Besseren belehrt, man empfindet dabei ein durchaus angenehmes Fahrgefühl. Während der gesamten Bauphase war der TÜV ebenso wie der Entwickler von Escape, Henri Groels immer mit dabei, dem man vor seiner Premierenfahrt eine gewisse Aufregung nicht absprechen konnte.

Die Fahrt dauert ca. 3 Minuten und der Fahrpreis beträgt 5 Euro. Apropos Fahrpreise. Die Schausteller hatten zwei Jahre lang keine richtigen Einnahmen, haben außerdem mit Personalproblemen zu kämpfen und die steigenden Unterhaltungskosten machen ihnen ebenfalls zu schaffen. Daher mussten sie die Fahrpreise etwas anheben, um diese Kosten wieder einigermaßen auffangen zu können.

Mit der VR-Brille durch Fantasy-Welten

Auch der liebenswert schrullige Doktor Archibald ist hier zum ersten Mal zu Gast in Düsseldorf und kann die wohl imposanteste Fassade aufweisen. Die Fahrt durch verschiedene Zeitfenster hinter denen sich unterschiedliche Fantasy-Welten, wie Berggipfel und Wolkenkratzerschluchten befinden, mittels Virtual Reality-Brille ist so gut gemacht, dass man als Fahrgast nicht mehr weiß was Realität und was nur Phantasie ist, hier Extrabericht. Mittlerweile hat Besitzer Patrick Greier die zweite Edition aufgelegt, deren VR-Technik allerdings an einigen Stellen noch verbesserungswürdig ist. 
 
Doktor Archibald - Time Machine


Bei der Hitze die sich für die kommenden Tage angekündigt hat, ist eine Fahrt in die Tiefen des Meeres sicher genau die richtige Abkühlung für die Besucher der Kirmes. Oder noch besser als eine virtuelle Abkühlung: Wie wäre es mit einer Fahrt in der Wildwasserbahn „Auf Manitus Spuren“ der Familie Heitmann oder auf einem Rafting-Trip im Rio Rapidos – Erfrischung garantiert!

Achterbahn und Looping mit Gladiator

Achterbahnfans kommen in der Alpina Bahn, dem Indoor-Coaster Höllenblitz sowie der Wilden Maus XXL voll auf ihre Kosten. Auch der gebürtige Amsterdamer Remco Kriek freut sich nach vielen Anläufen endlich einen Platz mit seinem Looping-Propeller „Gladiator“ in Düsseldorf bekommen zu haben. Er hat vorab nochmal kräftig investiert in Beleuchtung und Dekorationselemente. Diese Anlage ist sehr aufwendig im Unterhalt , daher kann er in dieser Saison auch nur noch einige ausgewählte Plätze anfahren. Auch über Kopf geht es in „The King“ von der Familie Zinnecker. Hier erwartet vor allem die Adrenalin-Junkies eine rasante Fahrt die aus Schaukelelementen und Loopings besteht.

Attraktionen auch für die Kids auf der Kirmes

Manche Kirmesfans werden sich noch an die Schlickerbahn „Südseewellen“ erinnern können, die leider aus wirtschaftlichen Gründen ins Ausland verkauft wurde. In diese Lücke stößt nun eine ähnliche Bahn mit dem „Hawaii Swing“. Eine perfekt zusammengestellte Kirmes, so wie wir es von Thomas König seit vielen Jahren gewohnt sind, besteht aber nicht nur aus Attraktionen bei denen Nervenkitzel garantiert wird, sondern auch aus den vielen kleinen Geschäften, wie den Los- und Schießbuden („Top Gun“ Schiesswagen), den Ausschank- und Imbissbetrieben (Bruno‘s Bierdorf, Hamburger Fischbuffet, Churros und die Bratwurst-Manufaktur) und natürlich den Karussells die speziell für Kinder da sind. Hier wären als Neuheiten zu erwähnen Märchen Karussell und Märchenland sowie der Spaß mit Wasserbällen „Splash Ball“.

Top-PR für den Song „Layla“ in Düsseldorf

Der umstrittene Song über eine Puffmama namens „Layla“, der als sexistisch kritisiert wurde und seit Wochen in den Single-Charts auf Platz 1 steht, sollte auf Wunsch des Schützenvereins auf der Kirmes nicht gespielt werden. „Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz“, hatte Schützen-Chef Lothar Inden noch im Vorfeld gesagt. Dennoch hörte man am ersten Wochenende in den Zelten der Düsseldorfer Bierbrauereien, im Tiroler Dorf oder der Alpenwelt, überall wo Party mit und ohne Live-Musik gemacht wird, das Lied aus vielen grölenden Kehlen… 

Der Kirmes DJ Marc Pesch umging dieses Verbot, indem er sich eines einfachen Tricks bediente: Er spielte eine Instrumentalversion des Liedes, bei der nur einige Sekunden Gesang zu hören war – den restlichen Text besorgte das ausgelassene Partyvolk.

Kirmes-Fähre wird in diesem Jahr schmerzlich vermisst

Einmalig ist dieser Transportweg zu einem Kirmesplatz: Über den Rhein von der Altstadtseite aus wird übergesetzt zu einem der schönsten Kirmesplätze in Deutschland. Aber leider in diesem Jahr nicht! Aus betrieblichen Gründen, so lautete das offizielle Statement des Betreibers, wird es keinen Fährverkehr zwischen dem Altstadt-Ufer und der Kirmes geben. Es mangelt sowohl an Personal als auch an einem sogenannten Ponton, einer Schwimmplattform, die als Anleger dient. Die Entscheidung zur Durchführung der Kirmes kam einfach zu kurzfristig, sodass die Vorbereitungszeit zu knapp war.

Tipp: Am Freitag, 22. Juli 2022, wird es nach Einbruch der Dunkelheit traditionell wieder ein großes Kirmes-Feuerwerk geben.

Die Öffnungszeiten der Düsseldorfer Kirmes sind: Montag bis Donnerstag von 14.00 bis 0.00 Uhr, am Freitag von 14.00 bis 02.00 Uhr, samstags von 13.00 bis 02.00 Uhr und sonntags von 11 bis 0.00 Uhr.

Weiter Informationen unter www.groesstekirmesamrhein.de

Juli 2022. Dominik A.J. Sourek
Copyright Fotos: Sourek/LAURUS Magazin
 
Lichtermeer auf den Rheinwiesen, Düsseldorf

 



OB Dr. Stephan Keller (links) spricht mit Oberschütze Lothar Inden


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