Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) zu Gast in der Textilakademie NRW in Mönchengladbach: Branchengespräch Textilwirtschaft
Am 31. Oktober 2018 fand das 15. Branchengespräch der Textil- und Bekleidungswirtschaft NRW in den neuen Räumlichkeiten der Textilakademie NRW in Mönchengladbach statt. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen diskutierte intensiv mit den Vertretern der Branche über aktuelle Themen.
Beeindruckt zeigte sich Minister Pinkwart (FDP) von der neuen Textilakademie NRW: „Ein tolles Gebäude mit einem beispielgebenden Bildungskonzept für die gesamte Aus- und Weiterbildung. Hier wird die Zukunft der Bildung umgesetzt.“
Was bewegt die Textilbranche in NRW?
Markus Simon, Geschäftsführer der Verseidag-Indutex GmbH und Beiratsvorsitzender der ZiTex, berichtete über die aktuelle Situation in der Branche. Demnach verzeichnete die Textilindustrie 2017 weiterhin Umsatzsteigerungen, insbesondere im Bereich der „Technischen Textilien“. Die Bekleidungsindustrie in NRW konnte den Negativtrend der letzten Jahre jedoch nicht vollständig stoppen.
EEG-Umlage und Netzentgelte großer Standortnachteil
Die Branche kritisierte erneut die hohen Strompreise für mittelständische Industrieunternehmen. „Die EEG-Umlage ist deutlich zu hoch und nicht hinnehmbar“, sagte Markus Simon. Gerade für die Unternehmen der Textil- und Be- kleidungsindustrie, die in einem scharfen Wettbewerb mit Konkurrenten aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland stehen, ergeben sich enorme Wettbewerbsnachteile.
Hinzu kommen noch die deutlich steigenden Netzentgelte, mit der Konsequenz, dass der Industriestandort Deutschland massive Standortnachteile aufweist. Simon sprach sich für eine umfassende Haushaltsfinanzierung aus. „Die EEG-Umlage und die Netzentgelte müssen durch den Bundeshaushalt finanziert werden, ansonsten werden künftig noch mehr Investitionsentscheidungen der Industrie gegen den Standort NRW bzw. Deutschland fallen.
Minister Pinkwart forderte ebenfalls eine Haushaltsfinanzierung: „Wenn Deutschland und Nordrhein-Westfalen auch künftig Industriestandorte sein sollen, dann muss die ungerechte Lastenverteilung korrigiert werden. Eine anteilige Haushaltsfinanzierung der EEG-Umlage durch den Bund ist die einzige zielführende Lösung, um die Industrie – als Rückgrat der deutschen Wirtschaft – mittel- und langfristig zu halten.“
TA Luft – Novelle 2018
Die Textil- und Bekleidungswirtschaft bedankte sich bei Herrn Minister Pinkwart für die bisherige Unterstützung hinsichtlich der „Novelle TA Luft“. Mitte Juli hat das Bundesumweltministerium einen Entwurf für eine neue TA Luft veröffentlicht, der im September durch das Bundeskabinett verabschiedet werden sollte. Mit Hilfe der Landesregierung NRW wird es nun doch eine Anhörung der Verbände geben.
Die Industrie befürchtet, dass durch die Novelle Industriebetriebe ggf. die Höhe ihrer Schornsteine und ggf. damit verbunden die gesamte Statik vom Produktionsgebäude anpassen müssen. Darüber hinaus wird in dem Entwurf z.B. mehr Transparenz in der Zulieferkette gefordert. An der Herstellung beispielsweise eines Hemdes sind aber global deutlich mehr als 200 Unternehmen in zahlreichen Staaten beteiligt. Die geforderte Transparenz ist daher unmöglich umsetzbar und würde die Betriebe vor massive Probleme stellen.
Digitalisierung in der Berufsbildung
Vor großen Herausforderungen steht die Berufsausbildung in Deutschland angesichts der Digitalisierung. Hier geht die Branche mit der „Textilakademie NRW“ voran und hat eine der modernsten Bildungseinrichtungen in Deutschland eröffnet, in der mittels Notebooks, Smartphones, Smartboards, cloudbasierter Lernwelt und Glasfasernetz unterrichtet wird. Einig sind sich der Wirtschaftsminister und die Branche, dass hier ein Leuchtturmprojekt entstan-den ist. Wichtig wird künftig aber auch sein, die jeweiligen Maßnahmen einer „Industrie 4.0“ mit denen einer „Berufsbildung 4.0“ stärker zu vernetzen.
November 2018. Redaktion LAURUS Magazin
Copyright Foto: PR/ZiTex
Beeindruckt zeigte sich Minister Pinkwart (FDP) von der neuen Textilakademie NRW: „Ein tolles Gebäude mit einem beispielgebenden Bildungskonzept für die gesamte Aus- und Weiterbildung. Hier wird die Zukunft der Bildung umgesetzt.“
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wirtschaftsminister NRW beim Branchengespräch von ZiTex |
Was bewegt die Textilbranche in NRW?
Markus Simon, Geschäftsführer der Verseidag-Indutex GmbH und Beiratsvorsitzender der ZiTex, berichtete über die aktuelle Situation in der Branche. Demnach verzeichnete die Textilindustrie 2017 weiterhin Umsatzsteigerungen, insbesondere im Bereich der „Technischen Textilien“. Die Bekleidungsindustrie in NRW konnte den Negativtrend der letzten Jahre jedoch nicht vollständig stoppen.
EEG-Umlage und Netzentgelte großer Standortnachteil
Die Branche kritisierte erneut die hohen Strompreise für mittelständische Industrieunternehmen. „Die EEG-Umlage ist deutlich zu hoch und nicht hinnehmbar“, sagte Markus Simon. Gerade für die Unternehmen der Textil- und Be- kleidungsindustrie, die in einem scharfen Wettbewerb mit Konkurrenten aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland stehen, ergeben sich enorme Wettbewerbsnachteile.
Hinzu kommen noch die deutlich steigenden Netzentgelte, mit der Konsequenz, dass der Industriestandort Deutschland massive Standortnachteile aufweist. Simon sprach sich für eine umfassende Haushaltsfinanzierung aus. „Die EEG-Umlage und die Netzentgelte müssen durch den Bundeshaushalt finanziert werden, ansonsten werden künftig noch mehr Investitionsentscheidungen der Industrie gegen den Standort NRW bzw. Deutschland fallen.
Minister Pinkwart forderte ebenfalls eine Haushaltsfinanzierung: „Wenn Deutschland und Nordrhein-Westfalen auch künftig Industriestandorte sein sollen, dann muss die ungerechte Lastenverteilung korrigiert werden. Eine anteilige Haushaltsfinanzierung der EEG-Umlage durch den Bund ist die einzige zielführende Lösung, um die Industrie – als Rückgrat der deutschen Wirtschaft – mittel- und langfristig zu halten.“
TA Luft – Novelle 2018
Die Textil- und Bekleidungswirtschaft bedankte sich bei Herrn Minister Pinkwart für die bisherige Unterstützung hinsichtlich der „Novelle TA Luft“. Mitte Juli hat das Bundesumweltministerium einen Entwurf für eine neue TA Luft veröffentlicht, der im September durch das Bundeskabinett verabschiedet werden sollte. Mit Hilfe der Landesregierung NRW wird es nun doch eine Anhörung der Verbände geben.
Die Industrie befürchtet, dass durch die Novelle Industriebetriebe ggf. die Höhe ihrer Schornsteine und ggf. damit verbunden die gesamte Statik vom Produktionsgebäude anpassen müssen. Darüber hinaus wird in dem Entwurf z.B. mehr Transparenz in der Zulieferkette gefordert. An der Herstellung beispielsweise eines Hemdes sind aber global deutlich mehr als 200 Unternehmen in zahlreichen Staaten beteiligt. Die geforderte Transparenz ist daher unmöglich umsetzbar und würde die Betriebe vor massive Probleme stellen.
Digitalisierung in der Berufsbildung
Vor großen Herausforderungen steht die Berufsausbildung in Deutschland angesichts der Digitalisierung. Hier geht die Branche mit der „Textilakademie NRW“ voran und hat eine der modernsten Bildungseinrichtungen in Deutschland eröffnet, in der mittels Notebooks, Smartphones, Smartboards, cloudbasierter Lernwelt und Glasfasernetz unterrichtet wird. Einig sind sich der Wirtschaftsminister und die Branche, dass hier ein Leuchtturmprojekt entstan-den ist. Wichtig wird künftig aber auch sein, die jeweiligen Maßnahmen einer „Industrie 4.0“ mit denen einer „Berufsbildung 4.0“ stärker zu vernetzen.
November 2018. Redaktion LAURUS Magazin
Copyright Foto: PR/ZiTex
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